Aktiver oder passiver Autofokus in Mikroskopen: Welche Methode ist bei der Entwicklung neuer Geräte besser?

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Masato Yabe

Masato Yabe

23 Dezember, 2021

Herstellern von mikroskopischen Bildgebungssystemen bieten wir ein umfangreiches Sortiment an Objektiven und anderen optischen Teilen, um die Arbeit der Geräte- und Instrumentenentwickler zu erleichtern. Die Ingenieure können mit diesen Komponenten hochwertige optische Prüfgeräte einfach und effizient konstruieren.

Eine Hauptkomponente bei diesen Konstruktionsprojekten ist die aktive Autofokustechnologie. In Kombination mit dem motorisierten Z-Mechanismus eines Mikroskops, dem Beleuchtungssystem, den Objektiven und/oder einer Digitalkamera ermöglicht der aktive Autofokus eine automatische Fokussierung. Diese Systeme bieten viele Vorteile für die Entwicklung optischer Prüfgeräte, da sie eine aktive Methode verwenden, um die Scharfeinstellung der Probe vorzunehmen.

In diesem Beitrag befassen wir uns eingehend mit der aktiven Autofokusmethode – Sie erfahren, was sich dahinter verbirgt, wie sie im Vergleich zu anderen Methoden abschneidet und welche Vorteile sie für die Entwicklung optischer Prüfgeräte, z. B. für die Halbleiterprüfung, bietet.

Vergleich der Autofokusmethoden für Mikroskope: Aktiver oder passiver Autofokus

Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen zwei Arten von Autofokussystemen:

Passive Autofokusmethode in der Mikroskopie

Abbildung 1. Schematische Darstellung der passiven Autofokusmethode

Entwicklung eines aktiven Autofokus mit einem Mehrpunkt-System

Komplexe oder miniaturisierte Halbleiterdesigns haben zu neuen Herausforderungen für die Autofokussierung bei mikroskopischen Prüfungen geführt. Die Schaltungen werden immer feiner und die Stufenstrukturen komplizierter.

Zu den Herausforderungen für die Autofokussierung (Abbildung 2) gehören:

Instabiler Mikroskopfokus auf Halbleiterproben

Abbildung 2. Ursachen für instabilen Fokus bei Halbleiterproben: (links) Änderungen der Fokusposition und (rechts) Streuung an Stufenkanten.

Zur Behebung dieser Probleme haben wir ein aktives Autofokussystem entwickelt, das mehrere Fokuserkennungspunkte verwendet (Abbildung 3, rechts). Außerdem haben wir eine Funktion hinzugefügt, mit der die Fokusposition durch Verschieben der optischen Achse der Relaisoptik des optischen Autofokussystems an die gewünschte Beobachtungsposition angepasst werden kann. Dadurch wurde das Problem des instabilen Fokus beseitigt (Abbildungen 4 und 5).

Vergleich des Einpunkt-Autofokus und Mehrpunkt-Autofokus beim Mikroskopdesign

Abbildung 3. Vergleich der Fokuspunkte auf der Probenoberfläche: (links) Einpunkt-Autofokussystem, (rechts) Mehrpunkt-Autofokussystem.

Diese Autofokustechnologie kann als Komponente zur Integration in größere optische Prüfgeräte geliefert werden. Ihr Haupteinsatzgebiet sind Halbleiterprüfgeräte.

Offset-Funktion der Fokusposition für Mikroskopsysteme

Abbildung 4. Funktion zur Verschiebung der Fokusposition.

Einpunkt-Autofokussystem

(a) Beim Einpunktsystem verschiebt sich die Fokusposition, wenn die Probe zur Seite bewegt wird.

Mehrpunkt-Autofokussystem

(b) Beim Mehrpunktsystem ändert sich die Fokusposition nicht, wenn die Probe zur Seite geschoben wird.

Abbildung 5. Vergleich der Fokusstabilität bei seitlicher Fehlausrichtung einer stufenförmigen Probe (helle Flecken zeigen Fokuserkennungspunkte an).

Wenn Sie mehr über unsere Produkte für aktiven Autofokus oder unsere hochwertigen optischen Komponenten für die Entwicklung Ihres Mikroskopsystems erfahren möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter www.olympus-lifescience.com/oem-components.

Masato Yabe

Masato Yabe

Optical Engineer

Masato Yabe arbeitet in der Optical Development Division von Evident, wo er seit 19 Jahren an der Entwicklung von Mikroskopprodukten beteiligt ist und optische Systeme für Objektive und Autofokuseinheiten konstruiert. Er hat einen Master in Ingenieurwissenschaften der Wakayama University in Japan.